BUND Regionalverband Ostfriesland

BUND-Aktive im Streß: Die milde Witterung weckte Erdkröten deutlich früher

10. März 2023 | Lebensräume, Mobilität

Aufgrund der ungewöhnlich warmen Witterung Mitte Februar kamen die Krötenschutzer des BUND Ostfriesland unter Zeitdruck. Der frühe Start der Krötenwanderung machte eine spontane Wochenend-Aktion erforderlich. Um Erdkröten, die auf ihrem Weg von den Überwinterungsplätzen (z. B. im Wald) zu den Laichgewässern stark befahrene Straßen überqueren müssen, vor dem Verkehrstod zu bewahren, werden an solchen Strecken Schutzzäune aufgestellt, um dort die Kröten zu sammeln und über die Straße zu tragen.

Durch Bodenabbau sind im Zentrum Ostfrieslands viele Gewässer entstanden, die die Keimzelle für große Kröten-Populationen waren, so dass schon seit den 1980er Jahren BUND-Aktive sich im Krötenschutz engagiert haben. Das Aufstellen der Schutzzäune ist recht arbeitsaufwendig; um sie angesichts beginnenden „Kröten-Wetters“ zeitgerecht aufzustellen, wurden an einem Samstag im Februar in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde viele hundert Meter Krötenzäune quasi im Akkord errichtet.

Der jahrzehntelange Kröten-Shuttle hat für eine stabile Erdkröten-Population in der Region gesorgt. In Rekordjahren wurden über 9000 Kröten sicher über die Straßen gebracht, davon über 4000 an einem besonders stark frequentierten Schutzzaun.

Die auf den Wärmeeinbruch folgenden kalten und frostigen Temperaturen haben aber viele Amphibien zu einem „Zwischenstopp“ auf ihrem teilweise kilometerlangen Weg gezwungen. Für die Schutzzaunbetreuer bedeuten diese witterungsbedingten Verzögerungen eine deutliche längere Dauer ihres Einsatzes.

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