BUND Regionalverband Ostfriesland

Ostfriesische Hecken als Klimaschützer - BUND verweist auf neue Studie des Thünen-Instituts

04. November 2021

Die kahle Wallhecke zeigt deren hohe Wuchsdichte. Foto: BUND Die kahle Wallhecke zeigt deren hohe Wuchsdichte. Foto: BUND

Bislang wurde es vermutet, jetzt ist es bewiesen: Hecken sind Klimaschützer! Der BUND Ostfriesland sieht sich in einer neuen Studie des Thünen-Instituts in seinem Einsatz für eine intakte (Wall-)Heckenlandschaft bestätigt. Durch die Einlagerung von Kohlenstoff in der Biomasse der Hecke und als Humus am Boden können Hecken Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnehmen und klimaunschädlich machen. So kann nach Aussagen des Thünen-Instituts für Agrarklimaschutz (Braunschweig) „eine auf Ackerland neu angepflanzte Hecke von 720 m Länge .., langfristig die gesamten Treibhausgasemissionen, die ein Durchschnittsdeutscher innerhalb von 10 Jahren emittiert, kompensieren“. Unter optimalen Bedingungen kann eine Hecke pro Hektar genauso viel Kohlenstoff binden wie ein Wald. Dies hängt mit ihrer hohen Wuchsdichte zusammen. Interessant ist, dass besonders viel Kohlenstoff auch in den Wurzelstöcken gebunden wird.

Für den BUND Ostfriesland ist diese Studie ein weiterer Beleg für die Bedeutung intakter Wallhecken in unserer Region. Wenn die Studie besonders hohe Effekte vor allem für neu angelegte Hecken auf Ackerflächen ermittelt hat, gelten die grundsätzlichen Erkenntnisse auch für die (Wall-)Hecken in Ostfriesland. Ihre Bedeutung als Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen und als Verbindung  zwischen Biotopen wird von den Naturschützern immer wieder betont. Hecken haben darüber hinaus eine kühlende Wirkung (was in den vermehrt heißen Sommern bedeutsam ist) und schützen vor Bodenerosion. Wenn es in naher Zukunft gelingen sollte, den notwendig anfallenden Heckenschnitt sinnvoll zu verwerten (z. B. als Holzhackschnitzel), wären die ostfriesischen Wallhecken ein wahres Multi-Talent sowohl für den Klima- als auch für den Artenschutz.

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