BUND Regionalverband Ostfriesland
Fruchtbehang der Eberesche (Vogelbeere). Foto: BUND

Sträucher sind wichtige Nahrungs- und Lebensraumpflanzen für Insekten und Vögel

Fruchtbehang der Eberesche (Vogelbeere). Foto: BUND Fruchtbehang der Eberesche (Vogelbeere). Foto: BUND

Immer mehr Menschen merken es im eigenen Garten und wenden sich Rat suchend an den BUND: Vögel und Insekten werden weniger. Der BUND Ostfriesland appelliert daher an Gartenbesitzer, neben heimischen Bäumen und Stauden auch Sträucher zu pflanzen. Er verweist darauf, dass Vögel nicht nur Nistmöglichkeiten benötigen, sondern auch Nahrung; für die wichtige Jungenaufzucht sind dies in der Regel Insekten. Daher ist es klar: Ohne Insekten gibt es keine Vögel! Viele Insekten wiederum benötigen nicht nur Blüten, sondern auch Blätter von entsprechenden Pflanzen. Dabei kommt Sträuchern eine hohe Bedeutung zu.

Weiden z. B. liefern nicht nur frühen Nektar und Pollen, auch ihre Blätter sind bei vielen Insekten hoch begehrt (z. B. bei den Raupen vom Großen Fuchs oder Trauermantel). Insgesamt könnten bis zu 260 Insektenarten Weiden für sich nutzen. Da es Weiden auch in kleinen Buschgrößen gibt, könnten sie in jedem Garten angepflanzt werden. Darüber hinaus sind sie sehr schnittverträglich und können so in ihrem Wachstum begrenzt oder von vornherein als Kopfweiden gezogen werden. Auch der Weißdorn kann als Busch zwar mehrere Meter hoch werden, ist aber auch sehr schnittverträglich. Weißdorn liefert nicht nur Blüten und Blätter für Insekten, sondern im Spätsommer bei vielen Vögeln begehrte Beeren und ist außerdem durch seinen dichten stacheligen Wuchs ein attraktives Nistgehölz.

Wer kleinere Sträucher bevorzugt, sollte laut BUND Brombeeren (es gibt sie auch in stachellosen Varianten), Johannisbeeren oder Himbeeren pflanzen. Diese bringen nicht nur viele Blüten hervor, sondern liefern auch leckere Früchte für Menschen und Vögel. Wildrosen oder Rosen mit ungefüllten Blüten erfreuen nicht nur menschliche Sinne, sondern auch Insekten und Vögel. Darüber hinaus empfiehlt der BUND bei geeigneten Standorten z. B. Kornelkirsche, Vogelbeere, Holunder, Ilex oder oft unbeachtete Sträucher wie Faulbaum (begehrt z. B. bei Zitronenfalter) oder Pfaffenhütchen (die Früchte sind giftig, aber bei Rotkehlchen sehr begehrt).

Gartenfreunde wissen: Für Sträucher (und Bäume) ist zwar der November die beste Pflanzzeit, bei entsprechender Umsorgung angesichts der immer häufiger trockenen Frühjahre können sie aber bis April noch in die Erde gebracht werden.

Eine Übersicht über geeignete Wildsträucher liefert die anhängende Liste aus der BUND-Broschüre „Naturschutz beginnt im Garten“.