BUND Regionalverband Ostfriesland
Blick auf das Emssperrwerk. Foto: C. Stocksiecker

Flexible Tidesteuerung

Blick auf das Emssperrwerk. Foto: C. Stocksiecker Blick auf das Emssperrwerk. Foto: C. Stocksiecker

Das Kernproblem des schlechten Zustands der Unterems ist der durch die Ausbaggerungen massiv erhöhte Gehalt an Schwebstoffen und der damit verbundene zu geringe Sauerstoffgehalt.

Dies Problem soll durch einen gedrosselten Flutstrom gelöst werden, um so den Schwebstoffeintrag zu verringern. Dabei spielt das Emssperrwerk die zentrale Rolle.

Über ein (teilweises) Schließen der Fluttore soll der Wasserzustrom in die Unterems kontrolliert werden. Dabei gibt es zwei mögliche Varianten:

Bei der Tideniedrigwasseranhebung werden die Fluttore ca. 2 Stunden vor Niedrigwasser geschlossen und erst dann wieder geöffnet, wenn die auflaufende Flut den gleichen Wasserstand erreicht hat wie das aufgestaute Ems-Wasser. So verliert das auflaufende Wasser an Kraft und transportiert weniger Schwebstoffe.

Bei der Flutstromsteuerung werden die Fluttore teilweise geschlossen und bremsen auf diese Weise den Flutstrom. Allerdings entstehen dabei gewaltige Fließkräfte, so dass der Boden der Ems im Bereich des Sperrwerks durch Steinschüttungen besonders befestigt werden muss (Sohlsicherung).

Bei den im Sommer 2020 durchgeführten technischen Tests haben beide Varianten funktioniert und zu deutlich weniger Schwebstoffeintrag geführt. Nach Einschätzung der Verantwortlichen ist hier also eine Lösung in Sicht. Für die Umweltverbände ist allerdings wichtig, dass die Tidesteuerung so eingesetzt wird, dass sie den größtmöglichen Effekt hat, auch wenn dies eventuell zeitliche Einschränkungen für den Schiffsverkehr zur Folge haben würde.