BUND Regionalverband Ostfriesland
Kopfweiden als Landschaftselement. Foto: BUND Kopfweiden als Landschaftselement. Foto: BUND

Kopfweiden können das Landschaftsbild und den Naturhaushalt bereichern. In Ostfriesland waren sie – wie in vielen anderen Regionen auch – ein belebendes Element in der Landschaft: Die knorrigen „Igelköpfe“ haben die Phantasie angeregt; ihr Holz wurde für Flechtarbeiten oder als Brennholz genutzt. Mittlerweile sind sie fast ganz aus dem Landschaftsbild verschwunden, obwohl sie über ihr markantes Bild die Optik einer Landschaft stark beeinflussen können.

Kopfweiden entstehen durch regelmäßigen Schnitt der Neuaustriebe, wodurch sie dann die typische Igel-Krone mit einer Verdickung am oberen Stammende („Kopf“) entsteht. Dafür eignen sich im Prinzip fast alle Weidenarten. Der BUND Ostfriesland hat gute Erfahrungen mit Bruchweiden, Silberweiden und Grauweiden gemacht. Diese Weidenarten sind sehr wüchsig (Neuaustriebe bis zu 3 m im Jahr) und liefern dadurch entsprechend Holz; Grau- und Silberweide sind darüber hinaus gut für grobe Flechtarbeiten (Tipis, Zäune, etc.) geeignet.

Mehrjährige Kopfweide. Foto: BUND Mehrjährige Kopfweide. Foto: BUND

Wegen des weichen Holzes faulen die Schnittstellen leicht aus; dadurch entstehen Spalten und später richtige Kleinhöhlen. Diese bieten dann vielen Insekten und auch Vögeln oder Kleinsäugern gute Schutz- und Brutmöglichkeiten. Darüber hinaus sind Blätter und Rinden wichtige Nahrungsquellen. Die im zeitigen Frühjahr blühenden Weiden sind außerdem eine wichtige erste Nahrungsquelle für Wild- und Honigbienen und andere Nektar und Pollen sammelnde Insekten. Bis zu 260 Insektenarten leben so von und mit der Weide. Der BUND möchte die Verbreitung von Weiden und insbesondere von Kopfweiden in Ostfriesland fördern. Daher bietet er Kommunen, Institutionen und Privatpersonen, die Kopfweiden anpflanzen möchten, praktische Tipps und Pflanzmaterial an. Besonders wirkungsvoll und bereichernd für das Landschaftsbild wirken Kopfweiden, wenn sie in einer längeren Reihe z. B. entlang von Gewässern gepflanzt werden. Bei der Pflanzung in der freien Landschaft sollte aber berücksichtigt werden, dass damit nicht eine Einschränkung der Lebensräume von Wiesenvögeln verbunden ist.