BUND Regionalverband Ostfriesland
Kollrunger Moor. Foto: BUND
Kollrunger Moor. Foto: BUND Kollrunger Moor. Foto: BUND

Moore sind einzigartige Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere. Sie prägten das Landschaftsbild Ostfrieslands in der Vergangenheit stärker als heutzutage. Bereits vor Jahrhunderten wurden die Moore großflächig durch Kanalsysteme entwässert, um den Abbau von Torf als Brennmaterial zu ermöglichen. Torfe werden heutzutage weniger als Brennstoff für den Kamin dafür mehr als Hauptbestandteil der Blumenerde (Weißtorf) verkauft. Hintergrund ist hier die besondere Eigenschaft der Torfe, die große Mengen an Wasser speichern können. Zudem kann sich unter dem Einfluss von Torf in der Erde schneller Humus bilden, welcher ein wichtiger Bestandteil für die Pflanzenwelt ist. Torfe bestehen aus organischen Materialien (hauptsächlich Pflanzen) und bieten in getrockneter Form ein solides Brennmaterial. Manchmal kann man hier im Sommer in der ostfriesischen Landschaft Felder voller Torfstückchen sehen, die zum Trocknen aufgestapelt werden. In den meisten der noch verbliebenen Torfabbauflächen wird aber mit Maschineneinsatz Weißtorf gewonnen. Zunehmend wird dieser aber auch aus z. B. den baltischen Staaten importiert, so dass dort dann Moore zerstört werden.

Doch woraus besteht Torf genau und warum ist es besonders wichtig in unserem täglichen Gebrauch auf Ersatzprodukte zurückzugreifen? Torf besitzt eine hohe Bedeutsamkeit für unser Klima, denn Torf hat die wunderbare Eigenschaft CO2 zu binden. Torfe werden in Mooren durch die Zersetzung pflanzlicher Materialien gebildet. Diese sogenannten organischen Materialien, hier auch Moorpflanzen genannt, nehmen klimaschädliche Kohlenstoffdioxide (CO2) auf und wandeln diese in Kohlenstoff um. Da bei der Umwandlung zu Torf sauerstoffarme sowie saure Bedingungen vorherrschen, wachsen Moore im Durchschnitt nur 1 mm pro Jahr. Weltweit erstrecken sich Moore über eine Fläche von 4 Millionen km2. Alle Moore zusammengerechnet speichern doppelt so viel CO2 wie alle Wälder der Welt. Mit dem regelmäßigen Abbau von Torf wird nun diese große Menge an gespeicherten CO2 wieder freigesetzt, gelangt in die Atmosphäre und beschleunigt letztendlich die Veränderung unseres Klimas, beispielsweise bei der Erhöhung der Temperatur. Dies gilt auch, wenn Moore trocken gelegt und landwirtschaftlich genutzt werden (durch Sauerstoffzehrung wird CO2 freigesetzt).

Wiesmoor. Foto: BUND Wiesmoor. Foto: BUND

Verzichten Sie daher bitte auf Brenntorf und achten beim Kauf von Blumenerde auf Torfersatzstoffe wie Kompost, Kokos- oder Holzfasern.

Wer sich näher über diese Thematik informieren will, sollte sich bei der benachbarten BUND-Kreisgruppe Oldenburg umsehen.